Franz Jakob studierte Geschichte und Philosophie in Augsburg und München. Noch während des Studiums kam er mit Klassischer Homöopathie in Berührung und erfuhr die Macht der kleinen weißen Kügelchen am eigenen Leib. Er entschied sich, eine Heilpraktikerausbildung zu absolvieren und besuchte danach die Akademie für Homöopathie in Gauting.
Seit 1995 ist er in eigener Praxis ausschließlich klassisch homöopathisch tätig. Schon von Anfang an behandelte er schwerpunktmäßig Kinder und Jugendliche, ab 2005, mittlerweile in Gemeinschaftspraxis mit seinem Bruder Martin, ausschließlich pädiatrische Fälle.
Das Wissen der alten Meister steht bei ihm nicht im Widerspruch zu den Entdeckungen der modernen Homöopathen. Alle, die sich um klassische Einzelmittelhomöopathie bemühten und bemühen, erfahren Würdigung bei ihm. Franz Jakob weiß die verschiedenen Strömungen und seine eigenen, aus fast 20 Jahren Praxistätigkeit gewonnenen Erkenntnisse virtuos zu verbinden, zum Wohle seiner kleinen Patienten.
Fallbeispiele zum Seminar "Phosphorverbindungen in der Pädiatrie" am 21. - 22. November 2015 in Bad Herrenalb
In den folgenden drei Fällen sind nur die Hauptbeschwerden und die Heilungsverläufe zusammengefasst dargestellt. Die verordneten Arzneien werden zwar genannt, aber die Gründe für genau diese Verschreibungen werden nicht näher erklärt. Die Nennung der wahlanzeigenden Symptome, Zeichen und Themen sowie die Repertorisationen und die Erläuterungen dazu sind Teil des Seminars. Diese drei so dargestellten Fälle sollen nur die schnellen und umfassenden Wirkungen der Arzneien zeigen. Die in den Fällen verordneten Arzneimittel sowie die Arzneimittel, die im Seminar zusätzlich besprochen werden, sind mitunter weniger bekannt und trotzdem keine seltenen Mittel, im Gegenteil, sie sind öfter bei Kindern indiziert. Ihre genaue Kenntnis steigert den Erfolg in der Praxis deutlich.
Fall 1 Mädchen, 12 J.
Ein zwölfjähriges Mädchen leidet an Einschlafstörungen. Sie löscht um 20:00 Uhr das Licht in ihrem Zimmer und kann fast immer, obwohl sie müde ist, erst um ca. 23:30 einschlafen. In der Schule tut sie sich mit der Konzentration schwer, zu Hause lernt sie viel, aber die Prüfungsergebnisse sind schlecht, vor allem in Mathematik. Sie beklagt sich auch über zu viel Arbeit, die die Schule bereitet. Die Schule mache sie „depressiv“. Sie denkt, dass sie das Gymnasium verlassen müsse. Häufig ist sie am weinen, auch weil es mit ihren Freundinnen nicht gut läuft. Sie wird auch aggresssiv, macht Sachen kaputt, z.B. Gläser, wirft Dinge durch die Gegend... Mit ihren Freundinnen hat sie viel Streit, sie fühlt sich nicht verstanden und hat das Gefühl, oft ausgeschlossen zu sein. Sie ist sehr vergesslich und verliert ständig etwas. Sich zu organisieren fällt ihr schwer. Nach der Schule ist sie sehr erschöpft. Sie fühlt sich auch oft „unterzuckert“, mit zittrigen Beinen in der Schule oder beim Sport. Oft hat sie Kopfschmerzen, in der Schule oder danach, ca. 4 mal pro Woche, oft auch Bauchweh. Sie hat Angstträume. Seit zwei Jahren hat sie weißlichen Fluor. Sie hat eine Warze an der Fußsohle und ihre Nägel haben weiße Flecken. Sie erhält Phosphoricum acidum XM.
Follow-up, 7 Wochen später
Sie schläft jetzt früher ein, 22:00 statt 23:30. Ihre Traurigkeit und ihre Wut sind verschwunden. Mit den Freundinnen läuft es auch wieder gut. Nach der Schule ist sie deutlich weniger erschöpft. Sie ist weniger vergesslich, die Zittrigkeit der Beine ist nicht mehr aufgetreten, auch kein Kopfschmerz und kein Bauchweh mehr. Sie hat keine Alpträume mehr. Der Fluor, der seit zwei Jahren bestand, ist weg. Auch die Warze am Fuß ist verschwunden. Sie erhält nochmals Phosphoricum acidum XM.
Follow-up, 3 Monate später
Einschlafen ist jetzt total gut. In der Schule und auch mit den Freundinnen läuft es gut. Sie ist deutlich konzentrierter und viel weniger vergesslich. Kein Kopfschmerz, kein Bauchschmerz, keine Erschöpfung durch die Schule. Sie erhält Phosphoricum acidum XM. Es wird kein weiterer Termin mehr vereinbart.
Fall 2, Junge, 5 J.
Der Bub leidet aktuell an Heuschnupfen, seine Augen sind gerötet und jucken, es bildet sich Sekret. Seine Nase läuft. Er hat wiederkehrende, obstruktive Bronchitiden seit seinem ersten Lebensjahr. Diese dauern immer 4 – 5 Wochen. Er erhält dann Salbutamol 5 mal täglich. Seit einem Jahr erhält er Flixotide als Dauermedikation 2 mal täglich. Seine Nase ist immer verstopft. Er nässt nachts noch ein. Seine Mutter leidet auch an Heuschnupfen, ist auch anfällig im Atemtrakt und hat nach der Trennung vom Vater des Kindes eine Lungenentzündung entwickelt. Sie ist allergisch auf Tierhaare, vor allem Pferde. Auch der Vater leidet an einer Tierhaarallergie. Der Bub ist sehr verträumt, er sei viel in seiner eigenen Welt, sagt die Mutter. Beim Wandern jammert er ständig. Er knirscht nachts mit den Zähnen. Er ist sehr schusselig, wirft Gläser um. Er spricht undeutlich. Furcht vor Monstern und Gewittern. Er friert leicht.
Er erhält Cerium-phosphoricum LM 4, 2 mal täglich.
Follow-up 7 Wochen später
Der Heuschnupfen ist viel besser, weniger Augenjucken. Kein Infekt bislang. Nase weniger verstopft. Er jammert nicht mehr beim Wandern, hat mehr Energie. Er fürchtet sich nicht mehr vor Monstern. Er spricht immer noch unverändert undeutlich. Er erhält weiter Cerium-phosphoricum LM 4, 2 mal täglich. Flixotide wird abgesetzt.
Telefonat 3 Wochen später
Der Kinderarzt diagnostiziert akute Bronchitis. Die Brust ist sehr verschleimt, abzuhusten ist ihm nicht möglich. Er erhält Sultanol 5 mal täglich und Antimonium tartaricum C 30, 2 mal täglich.
Follow-up 8 Wochen später
Die Bronchitis war weniger schlimm als sonst und er war auch nach einer Woche wieder gesund. Der Heuschnupfen ist noch besser. Kein Jammern beim Wandern, er ist weniger verträumt, präsenter. Das Sprechen wird deutlicher.
Er erhält Cerium- phosphoricum LM 6, 2 mal täglich.
Follow-up 6 Monate später
Er hatte nochmal eine Bronchitis. Die Mutter war nicht beim Arzt, weil es nicht so schlimm war, und gab ihm eigenständig Sultanol und Antimonium tartaricum „zum Schleimlösen“. Nach wenigen Tagen alles gut. Sonst kein Infekt in diesem Winter! Enuresis nocturna sehr selten. Kein Zähneknirschen. Er ist weniger schusselig. Das Sprechen ist deutlich.
Er erhält Cerium-phosphoricum LM 6, 1 mal täglich.
Fall 3, Mädchen, 2 J. 10 Monate
Die Uniklinik hat Idiopathische Juvenile Arthritis diagnostiziert, sie erhielt vor 3 Wochen Cortison als Stoßtherapie, seitdem sind die Schwellungen und Schmerzen an ihren Händen verschwunden. Derzeit erhält sie Proxen und Nexium. Sie soll auch Methotrexat nehmen, wovor die Mutter aber zurückschreckt. Die Blutsenkung ist beschleunigt, der erste Wert schwankt wöchentlich zwischen 50 und 150. Die ganzen Beschwerden begannen vor 2 Monaten, 10 Tage zuvor erhielt sie eine FSME Schutzimpfung.
Sie erhält Praseodymium-phosphoricum M.
Telefonat 1 Woche später
BSG 35, Mutter hat Proxen und Nexium abgesetzt.
Telefonat 1 Woche später
BSG 16
Telefonat 3 Wochen später
BSG ? Nächste Untersuchung erst in 2 Wochen.
Sie erhält Praseodymium-phosphoricum M
Follow-up 5 Wochen später
BSG 10 (Befund von vor 3 Wochen), Gelenke super. Mutter sagt, sie schaue viel besser aus. Das zarte Kind hat 1 kg zugenommen. Sie lacht und springt umher. Die Mutter sagt, sie müsse sie nicht mehr tragen. Sie sei auch weniger dickköpfig, schlägt nicht mehr und wirft keine Sachen mehr herum. Schlaf ist sehr gut, schläft meistens durch.
Sie erhält Praseodymium-phosphoricum M alle 6 Wochen.
Follow-up 3 Monate später
Das Kind ißt gut, nimmt zu, ist sehr ausgeglichen.
Sie erhält Praseodymium-phosphoricum M alle 6 Wochen.
Follow-up 4,5 Monate später
Vor 2 Wochen nochmal große Untersuchung in der Uniklinik, es ist alles gut, Diagnose Juvenile Arthritis wird revidiert.
Sie erhält Praseodymium-phosphoricum M alle 6 Wochen.
Follow-up 6 Monate später
Alles gut.